Zarte Musik von zarten Frauen

Jena tanzt mit Boy in den verspäteten Hochsommer

Text: Philipp Franz
Fotos: Daniel Hofmann

„Wir sind mit Boy in love, peace und alles ist schön.“ Wenn Musiker so angekündigt werden, dann kann es nur ein gutes Konzert werden. Me And My Drummer bereiten auf eine Band vor, die erst mit der Lufthansa abgehoben ist und dann die ganze Welt bereiste. Boys erste Singleauskopplung „Little Numbers” wurde von dem Flugunternehmen in einem Werbespot verwendet und die Band dadurch bekannter.

Bevor Jena Boy auch kennenlernen darf, gibt es ein Stelldichein mit der Vorband. Ab dem dritten Song werden die hübsche junge Dame und – wie der Bandname es unschwer vermuten lässt – ihr Drummer richtig warm und stiften das Publikum durch treibende Beats zum Tanzen an. Me And My Drummer beglücken mit einer Stimmfarbe und einem Klangspektrum welches Maria And The Diamonds gar nicht so unähnlich ist.

Oh Boy!

Dann betreten Valeska Steiner und Sonja Glass die Bühne. Frontfrau Valeska fragt die Konzertbesucher mit süßem schweizerdeutschen Akzent nach dem Jenaer Nachtleben und sieht dabei überaus putzig aus. Sie trägt eine seidene, hautfarbene Bluse, schwarze Shorts und braune Keilabsatzboots. Die Schweizerin und die aus Hamburg stammende Sonja haben sich bei einem Popkurs in der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg 2005 kennen gelernt.
Bereits beim ersten Titel „This Is The Beginning“ bemerkt man ihre besondere Art zu tanzen: mit offenem Mund und einfacher, blanker Freude in Gesicht und Körper. Dies bringt ihr Sympathiepunkte sowohl beim Publikum als auch der Band selbst ein, was sich durch Applaus und Freudenschreie ausdrückt. Boy sind besser auf der Bühne als auf Silberscheibe, weil sie durch mehr Emotionalität und warme Ausstrahlung begeistern.

Wie ein Sommernachtstraum

Nach ein paar enthusiastischen Interpretationen von verschiedenen Stücken von ihrem Longplayer „Mutual Friends“ widmen die beiden Bandleader das schönste Stück des Abends „July“ ihrem Jenenser Manager Danny Engel. Exakt wie bei „Drive Darling“ und „Waltz For Pony“ ist die Arena still und nur der Musikteppich dieser besonderen Pop-Band ist zu hören. Daraus entwickelt sich eine romantische Atmosphäre. Hinzu kommt eine Stimme, die den Zuhörer wegträgt von allem Ärger und alles vergessen lässt. Man hört einfach nur noch zu und hat endlich das Gefühl von Sommer.

Grönung zum Schluss

Die bei dem Label von Herbert Grönemeyer unter Vertrag stehende Band spielt am Ende zwei Zugaben. Dabei gehen der Hamburgerin und der Schweizerin leider die Songs aus. Aber nicht verzagen, es gibt eine Akustik-Version von „Skin“ und mit “Hotel” nur eine neue Nummer für das nimmersatte Publikum. Hoffen wir auf eine mindestens genauso gefällige zweite Platte wie „Mutual Friends“ und viele weitere großartige Konzerte.


Kommentare

Eine Antwort zu „Zarte Musik von zarten Frauen“

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