„This means love.“

Fatoumata Diawara bringt die Arena zum Tanzen

Von Christoph Worsch

Farbenfrohe Weltmusik bei wolkenverhangenem Himmel: Fatoumata bei der Kulturarena

Farbenfrohe Weltmusik bei wolkenverhangenem Himmel: Fatoumata bei der Kulturarena
Foto: Christoph Worsch

Ein Konzert wie ein Straßenfest. Damit wäre der gestrige Auftritt von Fatoumata Diawara in der Jenaer Kulturarena am treffendsten beschrieben. An einem sehr kühlen Juliabend, fast ohne Regen, war der Theatervorplatz gut gefüllt. Auffallend viele kleine Kinder tobten durch die Reihen und zauberten den ein oder anderen Schmunzler auf die Gesichter der Anwesenden.

Leicht unterkühlt, wie eben das Wetter in diesem Sommer, begann auch das Konzert. Fatoumata kam in einem rotem Kleid, roter Jacke und zwei Kopftüchern bekleidet auf die Bühne. Mit einer Gitarre in der Hand stand die in der Elfenbeinküste geborene Künstlerin während der ersten Lieder sehr ruhig vor dem zentral positionierten Mikrophon. Sie sang Lieder über Kriege, über Menschen, die die neue Generation Afrikas sind und schwere Zeiten ohne die eigenen Eltern. Die hat sie selbst erlebt, als sie mit zwölf Jahren ihre Eltern verlassen musste, damit sie zu Schule gehen konnte.

„Its time to stand up!“

Nach einigen Songs tauten nicht nur das Jenaer Publikum, sondern auch die Sängerin auf. Es war wie eine Verwandlung: Aus dem schüchternen Mädchen wurde eine befreit tanzende Frau. Der Jacke und Kopftücher entledigt, und man möchte fast sagen natürlich auch barfuß, zelebrierte sie nun jedes neue Lied. Kaum einen der Besucher hielt es auf den Sitzen. Der Innenraum der Arena verwandelte sich in eine Tanzfläche. Der „Drang“ sich zu bewegen war derart stark, dass selbst die Security mitgrooven musste. So störte es auch fast niemanden, dass die Regenpause nur bis zur etwa 20 Minuten langen Zugabe anhielt. Ein vor allem im zweiten Teil sehr gelungenes Konzert, das von der vermittelten Freude lebte und wieder einmal zeigte, wie allumfassend und verbindend Musik sein kann.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert